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Das Heiligtum in der Wüste

 

Als Gott dieses Gebäude und seine Dienste bereitstellte, sagte er: »Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, dass ich unter ihnen wohne.« 2. Mose 25,8.

Dieser Vers hat zwei Teile. Der erste Teil sagt uns, was der Mensch tun muss, während der zweite Teil beschreibt, was Gott daraufhin tun wird.

Der Anteil des Menschen sieht so aus: »Sie sollen mir ein Heiligtum machen.«

Und dann wird Gott, der Herr, »unter ihnen« wohnen.

Dieselbe Aussage finden wir in 3. Mose 26 ln den Versen 11 und 12: »Ich will meine Wohnung unter euch haben und will euch nicht verwerfen. Und ich will unter euch wandeln und will euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein.«

Eigentlich bedeuten diese Verse, dass Gott in ihnen wohnen und wandeln will. Das macht Paulus in 2. Korinther 6,16 ganz deutlich, wo er sagt: »Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.« (Schlachter-Übersetzung.)

Sicherlich hat Paulus hier nicht die Schrift verändert. Er gibt dieser Stelle nur eine tiefere Bedeutung, um zu zeigen, wie nahe Gott den Menschen durch den Bau des Heiligtums tatsächlich sein wollte.

Ihre Aufgabe bestand also darin, das Heiligtum zu bauen. Sie erfüllten diesen Teil mit der Errichtung der Stiftshütte, während Gott seinen Teil erfüllte, indem er sich in dem Gebäude niederließ und so unter ihnen wohnte. Soweit war Gott zufrieden, aber er konnte und wollte nicht eher völlig zufrieden sein, als bis er nicht nur in der materiellen Stiftshütte wohnte, sondern auch in dem Tempel ihres Leibes.

Gott verfolgte einen bestimmten Zweck, als er anordnete, daß sie ihm einen Tempel als Wohnung bauen sollten. Sie sollten durch die Betrachtung des Gebäudes erkennen, daß die Möglichkeit bestand und daß es Gottes Wunsch und Absicht war, in ihren Leibestempeln zu wohnen. Solange das nicht erreicht war, war der eigentliche Zweck des Heiligtums verfehlt. Es hätte dann genausogut überhaupt nicht gebaut zu werden brauchen.

Wenn wir sagen, daß der Mensch seinen Teil erfüllte, indem er das Heiligtum baute, soll das nicht heißen, daß dies unabhängig von Gott geschah. Gott war es, der den Plan dafür gab, und die Menschen mußten diesen Plan aufs genaueste befolgen. Sie hatten bei dem Entwurf des Tempels absolut nichts zu sagen. »Denn >siehe<, spricht er [Gott], daß du alles nach dem Muster machst, das dir auf dem Berge gezeigt worden ist. « Hebräer 8,5 (Elberfelder Übersetzung).

Es war auch Gott, der für das Material sorgte, indem er die Ägypter beeinflußte, den Juden einen großzügigen Vorrat an Gold, Silber, Kupfer und anderen erforderlichen Dingen mitzugeben.

»Und der HERR sprach zu Mose: . . .So sage nun zu dem Volk, daß ein jeder sich von seinem Nachbarn und eine jede von ihrer Nachbarin silbernes und goldenes Geschmeide geben lasse. Und der Herr verschaffte dem Volk Gunst bei den Ägyptern.« 2. Mose 11,1-3.

»Und die Israeliten hatten getan, wie Mose gesagt hatte, und hatten sich von den Ägyptern silbernes und goldenes Geschmeide und Kleider geben lassen. Dazu hatte der HERR dem Volk Gunst verschafft bei den Ägyptern, daß sie ihnen willfährig waren, und so nahmen sie es von den Ägyptern als Beute.« 2. Mose 12,35.36.

Doch Gott gab ihnen nicht nur den Plan und das Material, sondern er stattete auch die Arbeiter mit Geschicklichkeit aus, so daß sie die erforderlichen feinen handwerklichen Arbeiten ausführen konnten.

»Und der HERR redete mit Mose und sprach: Siehe, ich habe mit Namen berufen Bezalel, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Juda, und habe ihn erfüllt mit dem Geist Gottes, mit Weisheit und Verstand und Erkenntnis und mit aller Geschicklichkeit, kunstreich zu arbeiten in Gold, Silber, Kupfer, kunstreich Steine zu schneiden und einzusetzen und kunstreich zu schnitzen in Holz, um jede Arbeit zu vollbringen. Und siehe, ich habe ihm beigegeben Oholiab, den Sohn Ahisamachs, vom Stamm Dan, und habe allen Künstlern die Weisheit ins Herz gegeben, daß sie alles machen können, was ich dir geboten habe.« 2. Mose 31,1-6.

Das alles tat Gott.

Er sorgte für die Pläne, für das Material und für die Befähigung.

Aber er machte das Heiligtum nicht selbst, um den Menschen ein fertiges Gebäude zu übergeben, was er sehr leicht hätte tun können. Es wird jedoch die Zeit kommen, wo er es tun wird, nämlich dann, wenn er den Tempel der neuen Erde auf dem Berg Zion gründet.

Doch das Heiligtum in der Wüste entstand als Ergebnis der Energie, der Kräfte und der Geschicklichkeit, mit denen Gott die menschlichen Körper ausgestattet hatte. Diese Tatsache sollte besondere Beachtung finden, denn sie ist sehr bedeutungsvoll.

Ein zweiter, ebenso wichtiger Punkt ist die Tatsache, daß alles Material, das verwendet wurde, aus dem Staub der Erde war. Es wäre in der Tat äußerst schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, ein festes, dem Menschen bekanntes Material zu finden, das seinen Ursprung nicht im Staub hat und somit nicht aus Staub besteht.

Zudem ist es wichtig, zu sehen, daß jedes verwendete Material nicht nur aus dem Staub der Erde, sondern aus dem Staub der sündenverfluchten Erde war.

Es gab eine Zeit, in der kein Fluch auf dieser Erde ruhte. Das war die Zeit, bevor die Sünde Eintritt fand. Erst als Adam und Eva sündigten, kam der schreckliche Fluch der Sünde und des Todes über das Land. Gott erklärte dies mit den folgenden Worten:

»Weil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes und gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen —, verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen.« l.Mose 3,17.18.

Sehr leicht hätte Gott Materialien aus dem Garten Eden aufbewahren können, um Israel eines Tages aufzufordern, das Heiligtum damit zu bauen. Genauso leicht hätte er Mose solches Gold, Silber, Kupfer, Leinen und Holz übergeben können, das nicht mit dem Fluch der Sünde belastet war, und er hätte ihn anweisen können, den Tempel aus diesen Materialien zu bauen.

Doch es gab einen guten Grund, warum er das nicht tat. Es war von entscheidender Bedeutung, daß das Haus Gottes aus Materialien gebaut wurde, auf denen der Fluch der Sünde lastete. Wenn Israel das Heiligtum aus

irgendwelchen Materialien gebaut hätte, die nicht mit dem Fluch der Sünde belastet waren, dann wäre Gottes Absicht, die er mit der Errichtung dieses Gebäudes verfolgte, zunichte geworden. Schlimmer noch: das Heiligtum wäre sogar eine falsche Darstellung der Botschaft geworden, die Gott damit lehren wollte.

Gott gab das Heiligtum als eine bildliche Darstellung des Erlösungsweges. Als solche muß es bis ins Detail zuverlässig und genau sein. Das muß nicht nur einfach so sein, sondern der Wahrheitssuchende muß auch glauben, daß es so ist. Wenn Gott also Materialien bereitstellte, die den Fluch der Sünde trugen, wo er doch genauso leicht solche Materialien hätte geben können, die von der Sünde unberührt waren, dann tat er es, weil das Bild auf diese Weise der Wirklichkeit entsprach.

Nachdem Gott nun also die Pläne gegeben hatte, die angemessenen Materialien aus sündenverfluchtem Staub bereitgestellt hatte und die Israeliten mit der Kraft ausgestattet hatte, das Gebäude zu bauen, und nachdem ferner die Israeliten das Heiligtum mit ihren eigenen Händen gebaut hatten, kam Gott herab und ließ sich persönlich in diesem Gebäude nieder.

Durch die Verbindung von göttlicher und menschlicher Bemühung wurde das Heiligtum errichtet und in den Dienst genommen. Doch nichts davon diente dem Selbstzweck. Alles war nur Mittel zum Zweck. Es sollte dazu dienen, daß Gott nicht nur unter ihnen, das heißt in der Mitte ihrer Lagers, sondern persönlich in ihnen wohnen konnte. Das Geheimnis Gottes, »nämlich Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit« (Kolosser 1, 27), sollte vollständig erfüllt werden.

Um zu diesem  Ziel zu gelangen, mußten sie zuerst sehen, was sie werden sollten; denn das würde sie veranlassen, nach dem Weg zu suchen, auf dem sie das Ziel erreichen konnten. Die Errichtung des Heiligtums, auf die sich unser Studium  beschränkt, liefert das Bild dafür, was wir sein sollen, während die Dienste des Heiligtums offenbaren, wie man dorthin gelangt.

Wenn wir das Heiligtum als eine Offenbarung studieren, durch die uns gezeigt wird, was wir sein sollen, müssen wir es als ein Bild sehen, mit dem der Tempel unseres Leibes dargestellt wird.

 

 

Der Tempel unseres Leibes

 



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