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Der Tempel unseres Leibes

 

Der Tempel Gottes

 

Paulus verstand das Heiligtum so, und er bemühte sich, dieses Verständnis mit uns allen zu teilen. Mehr noch, er erwartete von den Gläubigen seiner Zeit sogar, daß sie fest auf dieser Wahrheit gegründet waren, und er brachte sein Erstaunen darüber zum Ausdruck, daß dies nicht zutraf.

»Oder wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und daß ihr nicht euch selbst gehört?« 1. Korinther 6,19.

In der Wüste gab es zwei Dinge: das Gebäude der Stiftshütte und die Gegenwart Gottes in diesem Gebäude.

Dieselben beiden Dinge gibt es bei dem Christen. Zum einen gibt es die Stiftshütte oder den Tempel, der der menschliche Leib ist, und zum andern gibt es die Gegenwart Gottes in diesem Leib.

Ein einfaches Studium über den Ursprung und den Aufbau des menschlichen Körpers wird zeigen, wie genau das Heiligtum den Leibestempel veranschaulicht.

•    Das Heiligtum in der Wüste wurde genauso wie der Tempel, den Salomo später baute, von den Händen gefallener, sündiger Menschen errichtet;

•    es wurde mit Materialien aus sündenverfluchtem Staub gebaut, die Gott bereitgestellt hatte;

•    es wurde nach dem Muster gebaut, das Gott entworfen hatte;

•    und es wurde mit der Kraft gebaut, die Gott ihnen gegeben hatte.

Genauso werden auch unsere Körper von anderen menschlichen Körpern gemacht, und zwar

•    mit dem Material aus sündenverfluchtem Staub, das Gott bereitgestellt hat,

•    und durch die Fähigkeit, die Gott der menschlichen Familie gegeben hat.

Wer die Bibel studiert, sieht den Menschen normalerweise als ein geschaffenes Wesen an. Das stimmt auch, soweit es den Anfang

des menschlichen Geschlechts betrifft, denn Adam und Eva wurden direkt von Gott geschaffen. Sie waren das Werk seiner Hände.

Doch Gott legte in sie und in jedes ihrer Kinder die Fähigkeit, andere Menschen hervorzubringen. Deshalb ist jeder Mensch von einem anderen Menschen gemacht worden, genauso wie die Stiftshütte damals von Menschen gemacht wurde.

Um ein anderes menschliches Wesen hervorzubringen, müssen Mann und Frau die Materialien verwenden, die Gott ihnen gegeben hat, nämlich den sündhaften, verfluchten Staub der Erde. Der Mensch kann ein anderes menschliches Wesen nur hervorbringen, wenn er dieses Material so verwendet, wie Gott es bestimmt hat.

Gott fordert den Menschen auf, ein anderes menschliches Wesen genau nach dem Muster zu machen, das er uns gezeigt hat. In einem gewissen Ausmaß hat der Mensch darin keine Wahl. Er mag sich wünschen, ein Kind mit bestimmten Fähigkeiten hervorzubringen, doch er kann es nicht, sondern muß das Gesetz der Vererbung akzeptieren.

Wenn das Kind gezeugt ist, haben der Vater und die Mutter jedoch die Möglichkeit, seine physischen und geistigen Kräfte entweder nach dem Muster Gottes oder nach einem anderen Muster zu formen. Tragischerweise halten sich die heutigen Erziehungsprogramme nicht an den göttlichen Entwurf zur Entwicklung des Menschen. Die Menschen bauen nicht nach dem Muster.

Trotz dieser falschen Erziehung beabsichtigt Gott immer noch, dass jeder ein Tempel sein soll, in dem der Heilige Geist wohnt. Sobald der Mensch sein unvollkommenes Werk in der Errichtung dieses Heiligtums getan hat, möchte Gott hineinkommen und sich darin niederlassen.

Dieser Zeitpunkt ist erreicht, wenn ein Mensch wiedergeboren wird. Dann lässt sich der Geist Gottes in dem Tempel des Leibes nieder, und Gottes Absicht ist verwirklicht.

 

Unterschiede

Niemand sollte irgendwelche Schwierigkeiten haben, die Unterschiede zu sehen, die zwischen dem Werk Gottes und dem Werk der Menschen und zwischen den jeweiligen Ergebnissen bestehen, ganz gleich, ob es das alttestamentliche Heiligtum oder den Tempel des menschlichen Leibes betrifft.

Das Gebäude ist vollständig von dieser Erde genommen, es ist aus sündenverfluchtem Staub gemacht, es ist unvollkommen, und es muss und wird vergehen. So war es mit dem I Heiligtum. So ist es auch mit dem Tempel des l^Leibes.

Die Gegenwart Gottes in diesem Heiligtum kommt einzig und allein vom Himmel. Sie ist vollkommen und kann und wird nicht vergehen. Sie ist ewig. Als das Zelt, in dem sie wohnte, verging, hörte sie nicht auf zu existieren; statt dessen fand sie eine andere Wohnstätte. Schließlich wird ihre Wohnung ein Tempel sein, der von Gottes Händen gemacht ist und der niemals vergeht.

Manchen fällt es sehr schwer, zu glauben, dass Gott in sündigem Fleisch wohnen kann.

I )die Frage, wie das möglich ist, berührt in der Tat ein Geheimnis. Der menschliche Verstand kann es nicht erklären, aber das Heiligtum beweist, dass es dennoch eine Tatsache ist, die man glauben muss.

In der Wüste ließ sich der makellose, vollkommene, sündlose Gott vom Himmel wirklich in einem Tempel nieder, der von sündigen, gefallenen Menschen aus sündenver-Iluchtem Staub gemacht worden war. So sicher, wie er das damals tat, wird er auch

heute in menschlichen Körpern wohnen, die von sündigen, gefallenen Menschen aus dem sündenverfluchten Staub dieser Erde gemacht sind. Jeder von uns kann diese erfreuliche Tatsache zu seiner eigenen Erlösung ergreifen.

Eine weitere Bestätigung hierfür gibt uns die Fleischwerdung Christi.

Die Fleischwerdung Christi

Die Errichtung des Heiligtums zeigt, was für eine menschliche Natur Christus bei seiner Fleischwerdung annahm. Sie beweist, dass Jesus in eine menschliche Natur kam, die von einem anderen gefallenen, sündigen Menschen aus dem sündenverfluchten Staub dieser Erde gemacht worden war. Sie beweist, dass Gott heute in der gefallenen, sündigen menschlichen Natur wohnen kann und wird.

»Durch Mose befahl Gott den Israeliten: >Sie sollen mir ein Heiligtum machen, dass ich unter ihnen wohne. < 2. Mose 25,8. In diesem Heiligtum mitten unter seinem Volk ließ er sich nieder. Während der gesamten beschwerlichen Wüstenwanderung war das

Sinnbild seiner Gegenwart stets bei ihnen. Ebenso schlug Christus seine Hütte inmitten der Wohnstatt der Menschen auf. Er errichtete sein Zelt gleichsam neben unsern Zelten, um unter uns zu wohnen und uns mit seinem göttlichen Wesen und Leben vertraut machen zu können. >Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.« Johannes 1,14.« Das Leben Jesu 13.

In der Mitte dieses Absatzes finden wir das verbindende Wort »ebenso«. Es verbindet zwei große Wahrheiten miteinander und weist darauf hin, dass Gott die erste als ein Bild für die zweite gegeben hat.

Zuerst wird die Stiftshütte des Alten Testamentes gezeigt, wobei besonders auf seine Errichtung Bezug genommen wird.

Die zweite Wahrheit ist die von der Fleischwerdung Christi, wobei besonders darauf hingewiesen wird, wie er seine Stiftshütte, nämlich seine menschliche Natur, aufbaute.

Das verbindende Wort »ebenso« bedeutet »genauso« oder »in derselben Weise«. Um die Botschaft des ganzen Absatzes in anderen Worten auszudrücken, müsste man sagen: Genauso, wie die Stiftshütte von sündigen, gefallenen menschlichen Körpern aus dem sündenverfluchten Material des Erdstaubes errichtet wurde, so — das heißt ebenso, in derselben Weise — empfing Christus seine menschliche Natur dadurch, dass sie von einem sündigen, gefallenen menschlichen Körper aus dem sündenverfluchten Staub der Erde gemacht wurde.

Wenn das nicht so wäre, hätte dieser Absatz niemals geschrieben werden können. Wenn Christus in ein anderes Fleisch und Blut gekommen wäre, als es die Menschenkinder haben, dann hätte die Errichtung des Heiligtums entweder niemals ein Bild für die Fleischwerdung sein können, oder Gott hätte die Israeliten anweisen müssen, es anders zu bauen, damit es Christus genau so dargestellt hätte, wie er dann gewesen wäre. Doch Gott wies gefallene, sündige Menschen an, es aus Materialien zu bauen, auf denen der Fluch der Sünde lastete, um ein genaues Bild von Christus in seiner Fleischwerdung zu geben, damit wir wirklich verstehen können, was Immanuel — Gott mit uns — bedeutet.

Das Thema der Fleischwerdung Christi ist nichts weniger als das Geheimnis Gottes. Es übersteigt den menschlichen Verstand, wie der Schöpfer des Universums herabkommen und in der begrenzten Gestalt des Menschen wohnen konnte, den er selbst geschaffen hatte. Doch auch wenn es uns nicht möglich ist, zu verstehen, wie es geschehen konnte, sollen wir doch wissen, dass es so ist. Darauf können wir im Glauben vertrauen. Obwohl es ein Geheimnis ist, ist es doch eine Tatsache.

Weil es ein so tiefes Geheimnis ist, können die Menschen es nur schwer verstehen. Sie sind oft verwirrt, weil sie die scheinbaren Widersprüche, die in den zahlreichen Zitaten über das Thema auftreten, nicht in Einklang bringen können.

Wem es so geht, der sollte einen Augenblick lang von diesen Zitaten wegschauen und das einfache, klare Bild betrachten, das mit dem Heiligtum gegeben wird. Zitate und Texte können verwirren, aber ein Bild ist klar.

Wann immer ich in irgendeiner Weise über dieses Thema unsicher werde, werfe ich einen langen, trostbringenden Blick auf das Heiligtum, und dann weiß ich ganz genau, wie Christus bei seiner Fleischwerdung auf diese Erde kam. Dieses Bild ist mir mehr wert als die Worte von unzähligen Zitaten, so wahr sie auch sind.

Diejenigen, die sich in der Wahrheit verankern lassen, so wie sie im Heiligtum offenbart wird, werden die meiste Kraft haben, dem Druck der Verführung zu widerstehen.

 

Der Vollkommene Dienst